Im Jahr 2009 entschied die Stadt Freiburg die Teilsanierung des Walter-Eucken-Gymnasiums, deren Bauausführungen bis zum jetzigen Zeitpunkt in der Umsetzung einer zukunftsorientierten, bedarfsgerechten und wirtschaftlichen Konzeption liegen. Im ältesten Gymnasium Deutschlands befinden sich derzeit Wirtschaftsgymnasien, Kaufmännische Berufsschulen und Berufsfachschulen mit insgesamt 2500 Schülerinnen und Schüler.
Als erstes standen die brandschutztechnischen Maßnahmen, die energetischen Verbesserungen und die Deckensanierungen an. Hier konnten im laufenden Schulbetrieb immer wieder die erforderlichen Schritte wie Bypass-Türen für den unabhängigen Fluchtweg erstellt werden. Die 80 Jahre alten und erhaltenswerten Garderobenschränke auf den Lauffluren wurden brandsicher zurückgebaut und lückenlos rekonstruiert. Zudem sichern jetzt neue Brandschutztüren Fluchttreppenhäuser und die notwendigen Flure.
Im Zuge der Sicherheitsstandards ging eine komplette Erneuerung der Treppenhäuser aller vier Geschosse vonstatten. Ein auf die Stufen aufgesetztes Geländer mit rautenförmig gespannten Drahtseilen zwischen Ober- und Untergurt lassen den Aufgang nach wie vor transparent erscheinen, und erfüllen nun die Anforderungen an die Verkehrssicherheit.
In einem weiteren Abschnitt galt es die Lehr- und Lernqualitäten durch zukunftsfähige Raumkonzeptionen zu verbessern. Das Lehrerzimmer der Schule basiert auf einem offenen Raumkonzept im Open-Space-Stil. Während Einbauschränke entlang des großzügigen Korridors gleichzeitig abschirmen und beherbergen, erlauben Sitznischen und Wandtische den schnellen Wechsel zwischen einem offenen Treff und ruhigem Arbeiten. Materialien wie BauBuche, hochverdichtete Hartfasertafeln, Linoleum und Kugelgarn-Belag fügen sich rücksichtsvoll in die historisch erhaltenswerten Baulichkeiten. Schwarzweiße Möbeleinbauten und tiefrote Polster setzen eine ausdrucksstarke Atmosphäre dagegen.
Im kernsanierten Abschnitt des Untergeschosses befinden sich Umkleiden und Sanitäre Anlagen der doppelgeschossigen Sporthalle. Während geschliffener Gussasphalt (BituTerrazzo®) sowie Travertinstein an den Wänden eine funktionale Verbindung herstellen, beleben Wandverkleidungen, Türen und Garderobenschränke in satten Petrol- und Rottönen den neu genutzten Korridor. Eine massiv gemauerte Wand nimmt alle Farben der verarbeiteten Materialien anhand von ineinanderfließenden Kreisen auf (Wandgestaltung von Ben Hübsch) und führt die Nutzer*Innen der Sportstätte barrierefrei nach draußen. Diese gerundete Wand wird in einem späteren Bauabschnitt nach außen als Wegeführung fortgesetzt.
Sanierung
Standort:
Freiburg im Breisgau, Baden-Württemberg
Baukosten:
4.000.000 €
Sanierungsphase:
2012 bis heute
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