Das Waldhaus in Freiburg bietet Umweltbildung zu den Themen Wald und Nachhaltigkeit und wird in Trägerschaft der gemeinnützigen Stiftung WaldHaus betrieben.
Mit seinen Angeboten will es für das Ökosystem Wald sensibilisieren und für eine nachhaltige Forstwirtschaft werben.
Aufgrund der stetig wachsenden Angebote und damit verbunden, auch die wachsende Mitarbeiterzahl, war es erforderlich, das bestehende WaldHaus-Gebäude zu erweitern.
In unmittelbarer Nähe zum Bestandsgebäude wurde ein Neubau geplant, welcher in den oberen Stockwerken die städtische Forstverwaltung mit aufnimmt.
Es wurde sich für eine Bauweise in Holz mit Buchenholz entschieden.
Die Buche ist der häufigste Laubbaum Mitteleuropas und gehört weltweit zu den Holzarten mit den größten Nutzungsreserven aus nachhaltiger Waldwirtschaft. Heutzutage werden die tragende Holzbauteile fast ausschließlich aus Nadelhölzern hergestellt. Laubhölzer wie die Buche spielen bisher im konstruktiven Bereich kaum eine Rolle.
Der Neubau des WaldHauses soll zeigen, wie viel Potential im Bauen mit Laubholz steckt. So wurde ein Tragkonzept gewählt, welches die Vorzüge des Einsatzes von Buchen-Furnierschichtholz zeigt. Dieser Werkstoff, der industriell unter dem Namen BauBuche vertrieben wird, ermöglichte es erstmals, Laubholz im Bauwesen nach gültigem Baurecht und zu wettbewerbsfähigen Preisen zu verwenden. BauBuche hat deutlich bessere Festigkeitseigenschaften als Nadelholz, z.B. ist die Biegefestigkeit in etwa dreimal so groß wie beim weit verbreiteten Fichtenbrettschichtholz. Mit BauBuche lässt sich schlanker und materialsparender bauen, es lassen sich größere Spannweiten realisieren und völlig neue Anwendungsgebiete und Gestaltungsmöglichkeiten für den Holzbau erschließen.
Neben der BauBuche wurden für den Ausbau und die Fassade Douglasien- (Fenster und Parkett) Buchen- (Parkett) und Weißtannenholz (Fassade) verarbeitet. Alle drei Baumarten sind in der Vielfalt des Freiburger Stadtwald stark vertreten. Das verwendete Bauholz wurde ausschließlich aus dem städtischen Forst entnommen und somit ein weiterer Beitrag zur Nachhaltigkeit geleistet.
Das städtische Forstamt ist, unter anderen, auch ein Buchenholzlieferant für das Produkt BauBuche.
Standort:
Freiburg im Breisgau, Baden-Württemberg
Brutto-Rauminhalt (BRI):
2.380 m³
Brutto-Grundfläche (BGF):
740 m²
Netto-Grundfläche (NGF):
470 m²
Auszeichnungen:
Hugo-Häring-Auszeichnung 2023
Das Aussteifungskonzept des Gebäudes funktioniert alleine über die Gebäudehülle. Hier bilden Brüstungsträger und die ein Meter breiten Fassaden-"Stützen" an jedem Kreuzungspunkt biegesteife Rahmen aus.
Eine Super-Structure der tragenden Außenwand-Mehrfach-Rahmen, ermöglichte auch stützenfreie Gebäudeecken. Über-Eck-Fenster bieten großzügige Ausblicke und lassen viel Tageslicht ins Gebäudeinnere.
Rahmentragwerk für die horizontale und vertikale Lastabtragung
Verformung unter horizontaler Lasteinwirkung
©2020 Stocker Dewes Architekten BDA PartGmbBImpressumDatenschutz
©2019 Stocker Dewes Architekten BDA