Im Herbst 2015 wurden durch die Stadt Freiburg drei Grundstücke im Stadtraum freigegeben, die, innerhalb eines knapp bemessenen Zeit- und Kostenplans mit Wohngebäuden, für die Unterbringung Geflüchteter (ca. 1020 Geflüchtete) bebaut werden sollten. Die gewählte Bauweise musste eine Alternative zu den üblichen Stahlcontainerbauweisen darstellen.
Die gesamte Planungs- und Bauzeit betrug für alle drei Standorte nur sechs bis zehn Monate.
Als Grundkonstruktion diente ein 6-seitiges Holzmodul aus Brettsperrholzelementen. Insgesamt wurden 700 Holzmodule für alle drei Standorte verarbeitet. Diese Module wurden dreigeschossig gestapelt und mittels Stahltreppen und Stahlstegen ergänzt und verbunden, die Fassade mit unbehandelten Tannenholzbrettern verschalt. Die Fichtenoberflächen in den Zimmern und Fluren blieben unverkleidet.
Nach Montage auf der Baustelle folgte der Einbau der Fenster, das Abdichten des Daches und das Errichten der Holzfassade, der Innenausbau und die Haustechnik.
Durch die sichtbaren Holzoberflächen, das Einbringen gewalzter schnellabbindender Gussasphalt-Estriche und vorkonfektionierter Installationsmodule konnte der Innenausbau in jeweils nur vier Wochen pro Haus bewerkstelligt werden. Für eine eventuelle Nachnutzung lassen sich später die Module wieder demontieren und umbauen.
Trotz der Einführung eines einheitlichen Grundmoduls ist eine große Gestaltungsflexibilität gewährleistet. Die konsequente Ausbildung der Innenräume und der Fassaden mit dem Baustoff Holz führt zu einer hohen Identifikation der Bewohner und Anwohner mit den Gebäuden.
Wohnheime in modularer Holzbauweise
Standort:
Freiburg im Breisgau, Baden-Württemberg
Gesamtkosten:
20.000.000 € (brutto)
Brutto-Rauminhalt (BRI):
42.420m³
Brutto-Grundfläche (BGF):
10.790m²
Arbeitsgemeinschaft:
Franz und Geyer
Stocker Dewes
Jochen Weissenrieder
Auszeichnungen
Hugo-Häring-Auszeichnung 2017
Hugo-Häring-Publikumspreis 2017
Lageplan
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